Wer ist das „Aktionsbündnis Ländlicher Raum Hessen“?
Im Aktionsbündnis Ländlicher Raum Hessen hat sich ein breites Spektrum verschiedenster Organisationen zusammengefunden. Uns vereint, dass unsere Mitglieder in den ländlichen Räumen Hessens leben und arbeiten. Wir alle lieben unsere Heimat in den Dörfern und kleinen Städten in den ländlich geprägten Gebieten unseres Landes. Diese Regionen unterliegen jedoch aktuellen Entwicklungen, die – mit dem technokratischen Begriff „demographischer Wandel“ umschrieben – einen tiefgreifenden Einfluss auf unser aller Lebensumfeld haben.
Ein Weiter-so, darf es aus unserer Sicht nicht geben.
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In Hessen...
...sind 80% der Landesfläche ländlich
...hier leben fast 40% der Hess:innen
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In Hessen leben im ländlichen Raum auf rund 80 Prozent der Landesfläche 2,5 Millionen Menschen. Diese Menschen erwarten von der Politik eine gleichberechtigte Teilhabe an der allgemeinen Wohlstandsentwicklung. Die vom Grundgesetz vorgegebene Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse stellt eine wesentliche Voraussetzung für den sozialen und politischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft dar.
Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bereiten allen Bevölkerungsteilen ernstzunehmende Sorgen. Gerade auch Pendler, Mittelstand, Handwerk sowie Land- und Forstwirtschaft sind besonders von steigenden Energiepreisen betroffen und auf Entlastungen angewiesen. Es zeigt sich auch in Krisen umso mehr: Ländliche Räume sind immer elementarer Teil der Lösung. Sei es eine schnellstmögliche dezentrale Unterbringung von aus dem Kriegsgebiet geflüchteten Menschen samt Beschaffung von Arbeitsmöglichkeiten. Oder sind es dringliche Fragen um zukünftige Energieversorgung, Rohstoff- und Ernährungssicherheit, die – genau wie die bestehenden Herausforderungen Klimawandel oder Schutz der Artenvielfalt – hauptsächlich in und mit den ländlichen Räumen gelöst werden können.
Deutschland befindet sich seit 2,5 Jahren in der Corona-Pandemie. Nach Überwindung der Pandemie werden sich die grundsätzlichen Missverhältnisse zwischen Ballungsräumen und ländlichem Raum meist wieder einstellen. Der durch die Pandemie angetriebene Mangel an Fachkräften bleibt nicht folgenlos. Während Wirtschaftsleistung und Steuereinnahmen in der Rhein-Main-Region und in den Städten immer weiter zunehmen, verlieren ländliche Regionen deutlich an Attraktivität. Die Folge sind Abwanderungsbewegungen: immer mehr Mitbürger verlassen ihre Heimat in den ländlich geprägten Landkreisen. Dies führt zu Problemen in den ländlichen Räumen; aber auch im Ballungsraum. Während beispielsweise auf der einen Seite zunehmend Leerstand zu beklagen ist, entsteht im Umfeld der großen Städte steigender Flächenbedarf.
Alle statistischen Prognosen kommen zu dem Ergebnis, dass sich dieser Trend ohne signifikante Verbesserung der Rahmenbedingungen weiter verstärken wird. Eine Fortsetzung der demographischen Wanderungsbewegungen ist dabei weder im Interesse der ländlichen Räume noch kann es im Interesse des Ballungsraumes sein.
Unsere Position finden Sie hier:
Eine nachhaltige Verbesserung der Lebens- und Standortqualität im ländlichen Raum ist allerdings nur mit der entschlossenen Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik realisierbar. Der ländliche Raum benötigt eine dauerhafte Perspektive zur Weiterentwicklung, damit er als Wirtschaftsstandort sowie Wohn-, Erholungs- und Erlebnisraum erhalten werden kann. Dabei ist für alle Bündnispartner selbstverständlich, dass politische Entscheidungen, die Belange des ländlichen Raums betreffen, nicht gegen, sondern nur mit den Akteuren des ländlichen Raums getroffen werden dürfen und können.
Hierfür ist ein eigenständiges Ministerium für Landwirtschaft, Wald‐ und Forstwirtschaft, Jagd und ländlichen Raum erforderlich.